Wenn eine Website besucht wird oder ein Besucher ein Kontaktformular ausfüllt, werden zahlreiche Daten übertragen. Diese Daten sollten unbedingt verschlüsselt werden, um sowohl den rechtlichen Anforderungen zu entsprechen als auch das Vertrauen der Besucher zu gewinnen. Zudem ist die Verschlüsselung ein Faktor für das Suchmaschinenranking. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre WordPress-Website in sieben Schritten auf eine sichere HTTPS-Verbindung umstellen.
Warum HTTPS und SSL wichtig sind
Das HTTPS-Protokoll sorgt für eine verschlüsselte Datenübertragung zwischen dem Nutzer und dem Server und bestätigt die Identität des Servers. Beim Aufruf einer Website wird ein Zertifikat vom Server an den Nutzer gesendet, das die Echtheit des Servers bestätigt. Nach der Überprüfung sendet der Nutzer einen einzigartigen Sicherheitsschlüssel an den Server, wodurch die Verschlüsselung aktiviert wird. Dies geschieht durch das SSL-Protokoll, das verhindert, dass Dritte die Daten einsehen können.
Vorteile der SSL-Verschlüsselung
Die Vorteile einer verschlüsselten Verbindung sind vielfältig:
- Erhöhte Sicherheit: Datenübertragungen wie Websiteaufrufe und Kontaktformulare sind abgesichert.
- Rechtliche Sicherheit: Sie erfüllen gesetzliche Anforderungen.
- Vertrauen der Besucher: Das grüne Schloss in der Adressleiste signalisiert Sicherheit.
- Schutz vor Phishing: Gefälschte Seiten werden schwieriger zu erstellen.
- Verbesserte Google-Rankings dank der SSL-Verschlüsselung.
- Schnellere Ladezeiten durch das http/2-Protokoll (sofern vom Webhoster unterstützt).
Schritt 1: Vorbereitung
Bevor Sie mit der Umstellung beginnen, sollten Sie unbedingt ein Backup Ihrer Website erstellen. Wir werden Änderungen an der Datenbank vornehmen, bei denen Fehler auftreten können. Deaktivieren Sie außerdem alle Caching-Plugins oder die Cache-Funktion Ihres Hosters, um mögliche Probleme zu vermeiden.
Schritt 2: SSL-Zertifikat einrichten
Ein SSL-Zertifikat ist erforderlich, um Ihre Website auf HTTPS umzustellen. Anbieter wie Let’s Encrypt bieten kostenlose Zertifikate an. Viele Hosting-Anbieter, wie All-Inkl, bieten diese Zertifikate ohne zusätzliche Kosten an. Prüfen Sie die Anleitungen Ihres Hosters zur Einrichtung oder kontaktieren Sie den Support.
Schritt 3: WordPress-URL ändern
Ändern Sie die WordPress- und Website-Adresse im Adminbereich unter „Einstellungen“ -> „Allgemein“ von http:// auf https://. Diese Änderung stellt sicher, dass WordPress die URLs in der Datenbank mit HTTPS speichert. Überprüfen Sie manuell, ob alle Links korrekt angepasst wurden.
Schritt 4: Permalinks neu speichern
Um sicherzustellen, dass alle URLs korrekt generiert werden, speichern Sie die Permalinks neu. Gehen Sie zu „Einstellungen“ -> „Permalinks“ und klicken Sie auf „Änderungen speichern“. Dadurch werden alle URLs Ihrer Seiten und Beiträge neu generiert.
Schritt 5: Pfade in der Datenbank ändern
Verwenden Sie ein Plugin wie „Better Search and Replace“, um alle alten HTTP-Links in Ihrer Datenbank auf HTTPS zu ändern. Führen Sie zunächst einen Testlauf durch, um sicherzustellen, dass alle Links korrekt angepasst werden. Entfernen Sie dann den Haken bei „Testlauf?“ und führen Sie die Änderungen durch.
Schritt 6: HTTP-Aufrufe auf HTTPS umleiten
Richten Sie Weiterleitungen ein, um alle HTTP-Aufrufe auf HTTPS zu leiten. Dies kann über das Backend des Hosters, die .htaccess-Datei (bei Apache-Servern) oder die nginx.conf-Datei (bei nginx-Servern) erfolgen. Prüfen Sie die Optionen Ihres Hosters.
Schritt 7: Website überprüfen
Überprüfen Sie, ob alle Änderungen korrekt umgesetzt wurden. Achten Sie darauf, dass das grüne Schloss in der Adressleiste angezeigt wird, alle Bilder korrekt geladen werden und die internen Links funktionieren. Bei Problemen finden Sie häufige Lösungen im nächsten Abschnitt.
Typische Probleme und Lösungen
Falls Bilder nicht angezeigt werden, überprüfen Sie die wp-config.php-Datei und passen Sie die WP_CONTENT_URL an. Bei „nicht sicher“-Meldungen handelt es sich meist um „Mixed Content“. Nutzen Sie die Developer Console in Ihrem Browser, um die betreffenden Ressourcen zu identifizieren und deren Pfade auf HTTPS zu ändern.
Weitere Änderungen an der URL
Passen Sie Ihre URL auch in Google Analytics, der Google Search Console und in Ihren Social-Media-Kanälen an. Überprüfen Sie auch andere Orte, an denen Ihre URL hinterlegt ist, wie E-Mail-Signaturen oder Werbemittel.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Wie ändere ich HTTP in HTTPS? Ein SSL-Zertifikat ist erforderlich. Ändern Sie dann die WordPress- und Website-Adressen auf HTTPS und passen Sie die Datenbankpfade an.
Ist WordPress SSL verschlüsselt? WordPress ist SSL-verschlüsselt, wenn es auf einer Domain mit SSL-Zertifikat installiert wird.
Warum ist meine WordPress-Seite nicht sicher? Entweder fehlt ein SSL-Zertifikat oder es gibt „Mixed Content“-Probleme.
Wann ist ein SSL-Zertifikat notwendig? Sobald Ihre Website über HTTPS geladen werden soll, ist ein SSL-Zertifikat erforderlich.
Hat bei Ihnen alles reibungslos funktioniert oder gab es Probleme bei der Umstellung? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren mit!